Glienicker Kurier März 2014

Betrifft: „Aus dem Ausschuss für Technische Infrastruktur und Gewerbe am 27. November. Auf dem Weg: neue Prioritäten für den Tiefbau“ („Glienicker Kurier“, Januar 2014)

Die Prioritätenliste für den Tiefbau der Gemeinde Glienicke sieht auf Initiative der SPD hin für 2015 vor, die Fahrbahneinengungen in der Karlstraße und der Alten Schildower Straße zu entfernen. Als Begründung dafür soll die Reduktion von Anfahrgeräuschen herhalten, durch die sich Anwohner gestört fühlen. Dies ist widersinnig, denn wer von den Verantwortlichen in der Gemeinde den Anwohnern einen Gefallen tun möchte, der sollte nicht für mehr Verkehr, Lärm und Gestank vor ihrer Tür sorgen, sondern für weniger! Je problemloser die Durchfahrt, desto mehr Verkehrsaufkommen und laute Raser wird es dort geben. Täglich fahren bereits jetzt ca. 5.000 Pendler diese vermeintliche Abkürzung durch ein reines Wohngebiet dicht vorbei am Kindergarten „Burattino“ mit ca. 100 Kindern. Für eine Verkehrsberuhigung zu sorgen, ist demnach richtig und angezeigt, nicht etwa falsch und revisionsbedürftig. Der Durchgangsverkehr gehört auf die Hauptstraße, nicht in die Nebenstraßen. Dieser Straßenabschnitt verlangt nach mehr Verkehrsberuhigung. Anstatt wie geplant 25.000 Euro für den Rückbau und damit mehr Lärm, sinkende Bodenpreise und weniger Lebensqualität aus Steuermitteln zu bezahlen, sollte man die Durchfahrt für PKW nach Berlin mit dem Geld an dieser Stelle schließen. Vielleicht ist dort von dem Geld dann ja sogar der Bau eines kleinen Spielplatzes auf dem ehemaligen Mauerstreifen möglich. Von Osten kommend bis zur Glienicker Düne wäre dann ruhiges, angenehmes Wohnen im Grünen möglich – ein Umstand der unbestritten die Attraktivität Glienickes ausmacht. Wer sich für den Rückbau der Fahrbahneinengung als Pendler stark macht und selbst ruhig wohnt, sollte diesbezüglich etwas Mitgefühl aufbringen. Interessierte Bürger sind gerne aufgerufen, sich zu diesem Zweck zusammenzuschließen und ihre Wünsche gegenüber der Gemeinde gemeinsam zu artikulieren. Auch die Hermsdorfer Anwohner der Alten Schildower Straße würden es den Glienickern sicher danken.

Johannes Wolff

 

Glienicker Kurier April 2014

Betrifft: „Ausschuss für Technische Infrastruktur und Gewerbe“

Die Gemeinde Glienicke ist offensichtlich nicht bereit, dem Wunsch der anliegenden Bürger in der Karlstraße nach einer angemessenen Verkehrsplanung und Belastung zu entsprechen. Die Entscheidung der Gemeindevertretung, zur Verkehrsberuhigung in der Karlstraße/ Schildower Straße und Lessingstraße Schikanen zu errichten und zehn Jahre später den Rückbau der Schikanen vorzunehmen, spricht für sich. Sie steht in krassem Gegensatz zu den Wünschen der anliegenden Bürger. Auch wurde eine konkrete Verkehrsplanung (Einbahnstraßenregelung) eines renommierten Fachplaners aus „politischem Willen» verworfen. Wo bleibt hier die dauernd propagierte Bürgerbeteiligung? Auf eine detaillierte Darstellung  der „Odyssee Verkehrsplanung“ muss leider verzichtet werden, da diese den Rahmen dieses Leserbriefes sprengen würde. Der gesamte Vorgang ist ein Skandal, bei dem das Bürgerinteresse der meisten Anlieger unberücksichtigt bleibt und bereits fünfstellige Beträge und vor allem Zeit vergeudet wurden. Offensichtlich konnten die Lobbyisten in der Gemeindevertretung wieder einmal ihren Einfluss durchsetzen.

Prof. Dr. Lothar Macha

 

Glienicker Kurier Mai 2014

Betrifft: Öffnung des Karlplatzes

Habe ich richtig gelesen – die Gemeinde beschäftigt sich mit dem Thema, den Karlplatz wieder für den Durchgangsverkehr zu öffnen? Dieses Thema zur Entlastung der Hauptverkehrsstraße kommt wohl alle Jahre wieder auf den Tisch. Warum möchte die Verwaltung gern den Karlsplatz öffnen, damit wieder mehr PKW und LKW durch die Alte Schildower Straße geleitet werden? Andere Kommunen bemühen sich, den Straßenverkehr möglichst aus den Wohngebieten heraus zu halten. Warum in Glienicke den entgegen gesetzten Weg einschlagen? Wer wünscht denn, dass wieder mehr Verkehr (PKW und LKW) durch die Alte Schildower Straße geleitet wird? Damit wäre es mit der Ruhe einer Wohn- und Erholungsgegend wieder vorbei. Dank Navi findet schnell wieder jeder diesen (Schleich-)Weg von und nach z.B. Schildow. Soweit ich mich umgehört habe, ist von den betroffenen Anliegern niemand für eine Öffnung. Den Befürwortern, besonders denen, die in anderen beruhigten Wohnzonen zu Hause sind, sollte der Unterschied zwischen Hauptverkehrsadern und beruhigten Wohn-Nebenstraßen erklärt werden. Ich meine, es sollte so bleiben, wie es jetzt ist, zum Wohle der Anwohner und auch ihrer Kinder. Nur die Anwohner wissen, wie es früher war, als die Alte Schildower Straße noch nicht unterbrochen war, und es laut und „rumpelig“ zuging, obgleich es noch nicht so viel Verkehr gab. Übrigens: Auch das Argument „Anliegerverkehr» sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn eine Auslegung dieses Begriffs ist sehr strittig! Wenn der Karlsplatz doch wieder gegen den Willen der Anlieger (da ist keine Befragung erforderlich) geöffnet werden soll, muss auch zu der zu erwartenden Belastung des Karlsplatzes die Leopoldstraße zur Jungbornstraße geöffnet werden – wenn schon, dann schon gleich richtig und konsequent! Zum Schluss: Im vergangenen Oktober noch haben mir Bürgermeister und Gemeindevertretung erklärt, an eine Wiederöffnung des Karlplatzes sei nicht zu denken.

Reinmar Wilke

 

Glienicker Kurier August/September 2015

Betrifft: Leserbrief von Brigitte Rackow („Glienicker Kurier“, Juni 2015)

Sehr geehrte Frau Rackow, um es mit Ihren Worten zu sagen: Ihr Beitrag zur AG Verkehrskonzept ist Stückwerk. Sie vermengen die AG Verkehrskonzept mit der Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung (www. schildower-strasse.de). Sie waren in der gemeinsamen Ausschusssitzung von Berlin und Glienicke am 22. April anwesend. Dort hat Karsten Wundermann Überlegungen der AG Verkehrskonzept vorgestellt. Die AG erörtert und diskutiert unterschiedliche Ideen und Lösungsmöglichkeiten, die die Verkehrssituation in ganz Glienicke betreffen. Die Zukunft Glienickes kann kaum darin liegen, sich für eine altmodische Autoinfrastruktur einzusetzen. Dies ist keine nachhaltige Vision für die Zukunft Glienickes und würde Glienicke schaden. Das „Gesamtinteresse“ (wie Sie es nennen) lässt sich nicht ermitteln, indem man die Zahl der Autofahrer der der Anwohner gegenüberstellt. Der Unmut der Anwohner über die Politik des Laufenlassens ist mittlerweile so groß, dass sich Bürgerinitiativen gegründet haben. Diese haben breiten Rückhalt. Die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung befasst sich mit der Verkehrssituation vom Waldseeviertel bis zur Hauptstra- ße in Glienicke. Sie setzt sich dafür ein, den Durchgangsverkehr in den Wohnstraßen spürbar zu reduzieren und damit die Lebensqualität für die Anwohner zu verbessern. Außerdem: Wir unterstützen flankierende Maß- nahmen wie eine Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer und des ÖPNV, eine Synchronisierung der Ampelschaltung auf der B96 sowie Tempo 30 Zonen – mindestens nachts – in ganz Glienicke. Wieso sollte all dies zu einem Verkehrskollaps führen? Der Vorschlag könnte genauso gut dazu führen, dass noch mehr Glienicker aufs Rad steigen, den Bus nutzen oder Fahrgemeinschaften in Erwägung ziehen. Dass Autofahrer Richtung Glienicke auf der Hauptstraße dafür gegebenenfalls etwas länger brauchen, beeinträchtigt niemanden unzumutbar. Auch nicht die Lebensqualität der Autofahrer, denen wohl Ihre Sorge gilt.

Susanne Tiefenthal

 

Glienicker Kurier November 2015

Betrifft: Artikel „Einbahnstraße nach Berlin?“ von Ricardo Liesig (CDU/FDP) („Glienicker Kurier“, Oktober 2015)

Herr Ricardo Liesig nennt die Fahrt über die Alte Schildower Straße als Bypass zu den Hauptverkehrsstraßen „alternativlos“. Er wendet sich gegen die Vorschläge zur Verkehrsberuhigung über Einbahnstraßenlösungen (www.schildower-strasse.de). Auch wenn die „Alternativlosigkeit“ zu den Killerphrasen der CDU beim Marketing ihrer Vorstellungen gehört, so ist dies falsch! Es gibt bereits massenhaft Alternativen. Für Herrn Liesig sind diese Alternativen aber nicht bequem genug, wie sein Geschacher um ein paar Minuten schnellere Autofahrt zeigt. Warum aber nicht mal fünf Minuten früher losfahren (wenn es das Auto sein soll) und etwas Rücksicht nehmen? Die argumentative Einbahnstraße findet sich wohl eher in seinem Kopf. Herr Liesig zeichnet vage Lösungen des Problems in der Zukunft, um die Anwohner zu vertrösten. Das Autoverkehrsproblem Glienickes ist aber nicht optimierbar. Keine noch so gute Ampelschaltung, kein Ausbau, keine Linksabbiegerspur wird das Problem nachhaltig auch nur im Ansatz lösen. Das ist über Dekaden bewiesen worden, in denen nichts Wirksames getan wurde. Solange Wohnstraßen wie die Alte Schildower Straße als Schleichweg zur Verfügung stehen, werden sie auch genutzt. Deshalb suchen die Bürger nun selbst Lösungen. Richtig akut wird es werden, wenn in den nächsten Jahren die prognostizierten 40.000 neuen Einwohner in den nördlichen Speckgürtel gezogen sind! Das Problem wird immer größer werden, der Schulweg immer gefährlicher, die Luft immer schlechter und der Lärmpegel immer höher. Je durchlässiger wir für den Autoverkehr werden, desto mehr Autoverkehr werden wir bekommen. Die autogerechte Stadt gehört in die planerische Mottenkiste. Glienicke liegt nicht mehr außen, sondern mittendrin. Zeit, sich auch so zu verhalten und den Verkehr zu lenken. Johannes Wolff

 

Glienicker Kurier November 2015

Betrifft: Artikel „Einbahnstraße nach Berlin?“ von Ricardo Liesig (CDU/FDP) („Glienicker Kurier“, Oktober 2015)

Bei den Menschen ist es manchmal wie bei den Hühnern. Wer als erster laut gegackert, aber nicht die schönsten Eier gelegt hat, war am erfolgreichsten. Der Auftrag der Gemeindevertretung an die AG Verkehr zur Erstellung eines Verkehrskonzeptes ist klar formuliert und wird demnächst abgeschlossen. Es wird noch mindestens eine weitere Sitzung der AG Verkehr geben, um das Gesamtpapier zu verabschieden. Danach wird sowohl im Ausschuss für Technische Infrastruktur und Gewerbe als auch in der Gemeindevertretung darüber beraten. Die Arbeit und die Diskussionen liefen bisher im Konsens. Nur selten gab es strittige Themen. Die Sitzungen waren öffentlich und jeder Interessierte konnte mitarbeiten. Viele Parteienvertreter/innen und Vertreter/innen der Bürgerinitiativen haben wertvolle Beiträge geleistet und einige darüber hinaus sehr viel Freizeit und Arbeit in die Erstellung der Papiere gesteckt. Übrigens: Die AG Verkehr ist nicht gespalten. Die Teilentscheidungen fielen fast immer einstimmig und beim Thema Einbahnstraße mit großer Mehrheit. Der interne Konsens war, dass sich die Parteien mit öffentlichen Diskussionen / Beiträgen zur Arbeit der AG Verkehr oder Einzelthemen zurückhalten und das Ergebnis abwarten. Aber manchmal scheinen die Profilierungsversuche sowie eine Einzelmeinung, sich lautstark öffentlich zu präsentieren, wichtiger zu sein als die inhaltliche Arbeit. Auffällig im Oktober-Kurier ist, wie oft die CDU/ Freie Demokraten ihren Newcomer Ricardo Liesig präsentiert. Soll da jemand öffentlich für Höheres empfohlen werden? Na dann viel Glück, Herr Liesig, und aufpassen, denn manche Fettnäpfchen sind noch heiß.

Reiner Koch

 

Glienicker Kurier Januar 2016

Betrifft: „Zum Artikel von Ricardo Liesig "Einbahnstraßen nach Berlin?" sowie zu den Leserbriefen von Johannes Wolff und Reiner Koch“ von Herrn Ulrich Strempel (Glienicker Kurier, Oktober und Dezember 2015)

Heinrich Heine würde sich im Grab umdrehen bei dem Hokuspokus, mit dem Sie Herrn Liesig und damit sich selbst und Ihre Ansichten vertreten. Nämlich möglichst schnell und ungehindert mit dem Auto überall hinzukommen. Sie tun dies auch großzügig auf Kosten der Anwohner und schwä- cheren Verkehrsteilnehmer in den betroffenen Wohngebieten. Die „Ideen von Herrn Liesig“ sind übrigens zu diesem Zeitpunkt noch nicht beschlossene und in der AG Verkehrskonzept erörterte Zwischenergebnisse gewesen. Es war abgesprochen, diese nicht vorab zu vermarkten. Herr Liesig ist auch nicht der Ideengeber der AG. Kritik an seinem Verhalten/Texten müssen Sie ebenso ertragen, wie alle anderen, von denen Sie dies erwarten. Mir scheint, Sie halten es eher mit Wilhelm Busch: „Wenn mir aber was nicht lieb, weg damit! ist mein Prinzip.“ Wenn Sie die Bürgerinitiativen, die sich für Verkehrsberuhigung einsetzen, nicht sehen, liegt das allein an Ihrer Wahrnehmung. Es fanden Bürgerversammlungen statt, Vertreter der Bürgerinitiativen nehmen an Sitzungen teil, es gibt eine Internetseite der Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung (www.schildower-strasse.de) und eine Plakataktion. Wir müssen wohl damit leben, dass Sie die Problematik der betroffenen Straßen verdrängen und die Ziele der Bürgerinitiativen nicht Ihrem Lebensstil entsprechen. Sie halten an überholten Vorstellungen fest und sind zaghaft. Deshalb sind unsere Ideen aber nicht unausgegoren. Wir scheuen uns nicht. Dies kann man von Ihnen nicht sagen. Auf ein bereits im Januar 2015 von uns unterbreitetes Gesprächsangebot sind Sie bis heute nicht eingegangen. Fassen Sie sich also an die eigene Nase. Noch ein Wort zur Bürgerbeteiligung: Ich würde mich darüber freuen, wenn Sie sich für eine Änderung der Geschäftsordnung einsetzen, die die Gremien sich gegeben haben. Ziel könnte sein, dass zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten ein Dialog mit den Bürgern möglich ist. Dies gelingt mit den Einwohneranfragen kaum.

Susanne Tiefenthal

 

Betrifft: Leserbriefe von Carla Affeldt und von Herrn Dr. Ulrich Strempel zum Thema „Einbahnstraßen nach Berlin“ (Glienicker Kurier, Dezember 2015)

Auch auf die Gefahr hin, dass an dieser Stelle eine ungewollte Brieffreundschaft zum Thema Verkehrsberuhigung entsteht, möchte ich für unsere Bürgerinitiative auf die Leserbriefe von Frau Affeldt und Herrn Strempel aus dem letzten Glienicker Kurier antworten. Bei Frau Affeldt möchte ich mich bedanken, eine bessere Vorlage hätte Sie für meine Antwort nicht liefern können. Sie berichtet, nicht an die Schildower Straße gezogen zu sein, sondern weiter raus, weil Sie wirklich Ruhe haben wollte. Was für Botschaften, und das von einer Stadtplanerin von Beruf! Immer weiter raus ziehen, um lebenswerte Zustände vorzufinden und sich dann beschweren, dass der Weg zur Arbeit mit dem Auto so unangenehm ist und andere die Belastungen dann eben hinnehmen müssen? Ich fahre mit dem Fahrrad zur S-Bahn. Die zweite Botschaft: Wer diese Grundstücke kauft, der weiß um die Probleme. Für Frau Affeldt folgt daraus, dass die Anwohner sich gefälligst nicht beklagen dürfen. Was für eine Botschaft von einer gewählten Gemeindevertreterin. Wer Probleme bereits kennt, darf nichts mehr verbessern. Verfahren Sie z.B. in Sachen Regenentwässerung oder Gehwegbau genauso? Dafür brauchen wir keine Kommunalpolitiker. Die dritte Botschaft: Man kann nichts machen, der Kreis entscheidet. Falsch! Für die Gemeindestraßen ist Glienicke zuständig. Zudem: Gemeinden wie Schönfließ schaffen es, auch auf Kreisstraßen tagsüber aus Lärmschutzgründen Tempo 30 vorzuschreiben. Dass in Glienicke nichts geht und getan wird, ist nichts anderes als ein Armutszeugnis. Hier fehlt schlicht der Wille. Und zu Herrn Strempel, dem Freund des gepflegten, volksnahen Sprichworts: „Getroffene Hunde bellen“! Inhaltlich gibt es leider nicht viel Substantielles zu kommentieren. Wer eine Antwort braucht, dem seien unsere FAQ-Seiten empfohlen: http://www.schildowerstrasse.de/faq/

Johannes Wolff, für die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung

 

Betrifft: Zu den Leserbriefen von Carla Affeldt und Ulrich Strempel zum Thema „Einbahnstraßen nach Berlin“ (Glienicker Kurier, Dezember 2015)

Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zur Verkehrsberuhigung zum Beispiel durch Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Einbahnstraßen gehört, neben den rechtlichen Voraussetzungen, auch eine Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer. Leider reichen Appelle oder Erinnerungen nicht aus, sondern es sind klar vorgegebene Regeln und Verbote notwendig. Selbst das wird, wie Frank Klein im Dezember-Kurier auf Seite 12 schreibt, gerne missachtet. Der Egoismus beziehungsweise die Rücksichtslosigkeit, die bei manchen Autofahrern und gelegentlich auch bei Gegnern der Einbahnstraßenregelung neuerdings zu beobachten sind, sind weder verständlich noch hinnehmbar! Das noch in Bearbeitung befindliche neue Verkehrskonzept für Glienicke hat beim Punkt Einbahn-straßen schon vor der Veröffentlichung Kontroversen hervorgerufen. Da wird dann auch gerne, wie von Herrn Strempel, in die unterste Schublade gegriffen und mit Unterstellungen gearbeitet. Um es klar zu sagen: Es scheut niemand die Öffentlichkeit und jeder kann und darf in der AG Verkehr mitarbeiten, außerdem sind alle Texte öffentlich. Nur, aus einem in Bearbeitung befindlichen Gesamtkonzept Teile aus dem Kontext herauszulösen und sie öffentlich zu kritisieren, anstatt sich in der AG als Mitglied zu engagieren und mitzuarbeiten, ist mehr als stillos. Warum nicht erst etwas erproben und untersuchen, statt pauschaler Ablehnung. Übrigens: Schon das Verkehrskonzept 2006 hatte Einbahnstraßenregelungen vorgeschlagen. Bürgerbeteiligung bedeutet Beteiligung durch Mitarbeit, sich einbringen, mitdiskutieren und nicht gleich Fronten aufbauen. Es scheint gängiger Stil der CDU zu sein, auf Kritik nicht inhaltlich zu reagieren, sondern gleich mal auf den Anderen mit der Keule des undemokratischen Verhaltens einzudreschen. Schade, es könnte auch anders gehen.

Reiner Koch

 

Fraktionsmitteilungen der Fraktion CDU/FDP aus dem Glienicker Kurier vom August/September

"Strempel liegt schon wieder falsch" (Glienicker Kurier, Spetember 2017)

 

In der Glienicker CDU fühlt sich Herr Strempel durch die Baustelle in der Schildower Straße in der Position bestärkt, den Verkehr weiter durch Wohnstraßen wie die Alte Schildower Straße zu schicken (letzter Absatz). Zum Beleg führt er ausgerechnet die Veltheimstraße in Berlin an, die wegen der besagten Baustelle derzeit mehr Verkehr aufnimmt. Lieber Herr Strempel, die von unserer Bürgerinitiative vorgeschlagene Einbahnstraßenlösung kommt auch der Veltheimstraße dauerhaft zu Gute.

Den Kampf um die Herzen der Berliner Anwohner haben wir gewonnen und sind bereit, den Beweis jederzeit anzutreten. Der traurige Versuch, wegen Ihrer Partikularinteressen jetzt ausgerechnet die Berliner gegen uns auszuspielen und die Baustelle für Ihre Zwecke zu nutzen, ist armselig.

Wie wäre es, wenn Sie auch mal mit den Anwohnern der (Alten) Schildower Straße reden und sie nach ihrer Meinung über den Ausweichverkehr aus den Hauptstraßen fragen? Lieber heute als morgen würden die Berliner wegen Leuten wie Ihnen ganz dicht machen. Die Einbahnstraße in Richtung Berlin auf einem kleinen Teilabschnitt ist ein ausgewogenes Entgegenkommen.

Im Übrigen glänzten die Vertreter der Glienicker CDU in der AG Verkehrskonzept in Glienicke entweder durch Abwesenheit oder Ideenlosigkeit.

Die Berliner CDU in Reinickendorf ist eindeutig weiter und tut auch etwas für ihre eigenen Bürger, es geht also (in Berlin)!

 

Betrifft: Zu den Artikeln: „Aus dem Ausschuss für Technische Infrastruktur und Gewerbe am 21. Februar - Wenig Chancen für Einbahnstraßen“ und „Verkehrssituation für öffentlichen Nahverkehr verbessern - von Jens Bohl“ aus dem Glienicker Kurier für April 2018

 

Grundlagen der Verkehrs- und Siedlungsplanung

Wer sich dem reibungslosen Autoverkehr - wie die Mehrheit in der Glienicker Gemeindevertretung – immer wieder andient, der bekommt immer mehr Autoverkehr - und das ist schlecht für Glienicke! Allein die beliebte Aussage: „Der Begegnungsverkehr führt zu vermehrtem Anfahren...“. Wie viel mehr erst die doppelte Zahl an Autos auf der Strecke stinken und lärmen, weil zukünftig so bequem dort gefahren werden kann - Augenwischerei und Desinformation! Immer breitere Straßen führen zu immer mehr Verkehrsaufkommen.

„Wenn an bestimmten Stellen gehäuft Menschenmassen […] auftreten, ist dies ein sicheres Zeichen für ein sehr attraktives Angebot. Regelmäßiger Stau im Autoverkehr ist der typische Beweis für freiwillige Ansammlungen von Autofahrern. Wäre Stau tatsächlich ein Horror […], wäre kein Autofahrer dort. […] Wenn man das Problem beherrschen will, sind stärkere negative Reize entgegenzusetzen. […] Genauso wie in der Klospülung zunächst der positive Reiz erhöht wird, wenn man das Ventil öffnet und konsequent der Zufluss stoppt, wenn der erforderliche Wasserstand erreicht ist, hat der Planer die unerwünschten starken positiven Reize in diesem System durch geeignete Maßnahmen so lange abzubauen, bis das System seine vorgegebene Funktion wieder erfüllt. Qualifizierte Planer müssen daher mindestens so intelligent sein, wie eine funktionierende WC-Spülung“ [Siehe: Grundlagen der Verkehrs- und Siedlungsplanung von Hermann Knoflacher].

Die Schildower Straße und die vielen anderen Nebenstraßen sind nicht dafür da, den Verkehr von Hauptverkehrsstraßen „abzuleiten“. Wir haben mittlerweile ernste Zweifel an der Funktionsfähigkeit von Teilen der Planer in der Glienicker Gemeindevertretung.

Für die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung

www.schildower-strasse.de

Johannes Wolff

Bild: Johannes Wolff

Fragen und Antworten

Auf dieser Seite finden sich die häufigsten Fragen und wichtigsten Antworten rund um das Thema Verkehrsberuhigung der Schildower Straße (aufklärendes, besorgtes, dummes und trickreiches) sowie am Ende der Seite ein Sammlung von Leserbriefen aus dem Glienicker Kurier in unserer Sache.

Aufklärendes:

Warum sollte der Verkehr in der Karlstraße, der Lessingstraße und der (Alte) Schildower Straße in Glienicke und Berlin beruhigt werden?

  • Bei dem Straßenabschnitt handelt es sich um ein reines (100%iges) Wohngebiet.
  •  In unmittelbarer Nähe der Alten Schildower Straße befindet sich der Kindergarten Burratino mit ca. 100 Kindern. Die Straßen sind Schulweg.
  • In Hermsdorf befindet sich an der Schildower Straße nicht nur der Waldsee sondern ein hochfrequentierter Kinderspielplatz.
  • Die Zeitersparnis im Vergleich zur Nutzung der Hauptstraßen ist gering. Auf der Oranienburger Straße Höhe Schildower Straße staut sich ein Großteil des Verkehrs wieder zusammen.
  • Die Alte Schildower Straße gehört zum Berliner Mauerweg und wird sowohl von Wandergruppen als auch von Radfahrern sehr intensiv genutzt.
  • Der Waldseeweg ist die Straße mit der höchsten Dichte an Baudenkmälern in ganz Hermsdorf. Der zunehmende Durchgangsverkehr schadet.
  • Der Karlplatz und die Leopoldstraße/Jungbornstraße wurden bereits geschlossen, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Erreichbarkeit hat. Wieso sollte dann nicht die Alte Schildower Straße und die Lessingstraße ebenfalls geschlossen werden?
  • Durch die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeiten, dem konzentrierten Durchgangsverkehr und dem teilweise sehr schlechten Straßenbelag wird eine hohe Lärmbelastung erzeugt.

Könnte man die Durchfahrt für den PKW/LKW-Verkehr an den Gemeindegrenzen in der Alte Schildower Straße und Lessingstraße nicht einfach schließen? 

  • Die Maßnahme käme einer drastischen Verkehrsberuhigung des PKW/LKW-Verkehrs gleich und wäre die weitgehendste Lösung in Richtung Verkehrsberuhigung. Fahrradverkehr und Fußgängerverkehr blieben weiter möglich. Der Charakter um die betreffenden Straßen als Wohngebiet würde stark aufgewertet. Die Lösung entspricht im weitesten Sinne der auch im Bereich der Alte Schildower Straße/Kindelwaldpromenade gewählten Lösung. Die Alte Schildower Straße wurde am Karlplatz aus Gründen der Verkehrsberuhigung für den PKW/LKW-Verkehr abgebunden. Der Kreis der von dieser Maßnahme - zu Lasten anderer - profitierenden Anwohner würde durch die Maßnahme konsequent bis zur Bundesfernverkehrsstraße 96 ausgeweitet. Da die Maßnahme insbesondere Anwohner der direkt von Durchgangsverkehren betroffenen Straßen in Berlin und Glienicke besonders benachteiligt, die Präferenz der Anwohnerschaft die Durchfahrt für den PKW/LKW-Verkehr zu schließen aber sowohl in Glienicke als auch in Berlin sehr hoch ist (Ergebnis mehrerer Bürgerversammlungen), ist die Maßnahme als bewusste Entscheidung der Anwohnerschaft zu betrachten. 

Besorgtes:

Werden durch mehr Verkehrsberuhigung andere Gemeindestraßen belastet?

  • Der häufig vorgebrachte Einwand, die Beruhigung der einen Straße würde nur zur Belastung der anderen Straße führen ("Sankt-Florians-Prinzip") ist aus mehreren Gründen haltlos. Dieses Argument wird oft verwendet um Nichtstun zu legitimieren.  Dass der Verdrängungswettbewerb des Verkehrs derzeit zu Lasten unserer Straßenzüge geht, wird dabei außer Acht gelassen. Der Verkehr wird in eklatantem Ausmaß von den Hauptstraßen in unsere Nebenstraßen gedrängt. Zudem wird mit dieser Argumentation zugestanden, dass es "brennt"; und wo es brennt, da hilft man!
  • Die sogenannten "Haupterschließungsstraßen", wie z.B. die Alte Schildower Straße und Lessingstraße in Glienicke, sollten eigentlich den Verkehr der angrenzenden Nebenstraßen sammeln. De facto dienen Sie der Ableitung des Verkehrs von der Hauptstraße. Das ist korrekturbedürftig! Nichts tun und "laufen lassen" kann auch keine ernsthafte Option sein. Erst recht keine, für die man Kommunalpolitiker braucht.
  • Es wurden in Glienicke bereits etliche Straßen zu Lasten anderer Straßen geschlossen  - wovon mehrheitlich (aber dennoch zu Lasten anderer Straßen) profitiert wird.
  • Mehr "Durchlässigkeit" und breitere Straßen können keine Lösung sein. Das Verkehrsproblem ist nicht "weg-zu-optimieren". Stattdessen muss man es dem Verkehr erschweren, in die Wohngebiete auszuweichen. Mehr Verkehrsberuhigung erhöht den Druck, den ÖPNV zu stärken und zu nutzen und macht den Ort grüner und lebenswerter. Fragt sich, warum man sich derzeit scheinbar vorrangig um die Leiden der Autofahrer kümmert, anstatt um die Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in der Gemeinde haben. Benötigt wird eine Vision für einen lebenswerten Bezirk.
  • Nicht die Bürgerinitiative belastet durch Ihre Forderungen nach Verkehrsberuhigung die Anwohner sondern der Autoverkehr. Die Bürgerinitiative verursacht weder Verkehr noch Lärm sondern setzt sich für dafür ein, beides zu reduzieren.
  • Wenn an die Anwohner anderer Nebenstraßen gedacht wird, sollte die Gemeinde Glienicke auch endlich an die Bewohner in der Karlstraße/ (Alte) Schildower Straße und Lessingstraße denken. Dies gilt umso mehr als ein Teil des Autoverkehrs aus  dem weiteren Umland (Mühlenbeck/Schildow) kommt. Hier ist es an den Gemeinden über Alternativen wie die Aktivierung der Heidekrautbahn oder einen Schulbus nachzudenken, die weitere umweltfreundliche Erleichterungen schaffen können. Wenn jetzt nicht endlich gehandelt wird, werden die Anwohner der Karlstraße/(Alten) Schildower Straße durch immer mehr Autoverkehr belastet.
  • Es ist nicht zukunftsweisend und nachhaltig, dem Autoverkehr vorschnell den Vorrang einzuräumen. Die Gemeinde schadet sich langfristig selbst, wenn sie rückwärtsgerichtet auf längst überholten Positionen besteht.

Führt unser Engagement nicht dazu, dass man auf die Situation aufmerksam wird und wird dann nicht alles nur schlimmer?

  • Im Gegenteil. Wir haben mit unserem Engagement verhindert, dass die Verkehrsberuhigungen in Glienicke zurückgebaut wurden. Ohne uns wäre es bereits schlimmer! Wenn die Anwohner in Glienicke und Berlin weiter so gut zusammenarbeiten, dann kann uns nichts passieren! Wir haben etwas erreicht und werden etwas erreichen!

Durch verkehrsberuhigende Maßnahmen würden die Pendler unverhältnismäßig stark belastet.

  • Für den einzelnen Autofahrer würde sich selbst bei einer Schließung der Alten Schildower Straße und der Lessingstraße die Fahrtzeit nur um einige Minuten täglich erhöhen. Der einzelne Anwohner ist dagegen den Autofahrern den ganzen Tag und fast die ganze Nacht ausgesetzt. Insbesondere die Pendler, die selbst in Sackgassen wohnen oder weit draußen im Grünen haben nicht das Recht von den Anwohnern eine möglichst bequeme Autofahrt nach Berlin Mitte zu verlangen. Wohnlagen wie die Sackgassen Jungbornstraße, Leopoldstraße und August-Bebel Straße erfreuen sich trotz der für die Anwohner weiteren Wege größter Beliebtheit und gehören zu den beliebtesten Wohnlagen Glienickes (vgl. capital Immobilienkompass). Was sie für sich selbst in Anspruch nehmen, dass sollten sie auch anderen zugestehen.

 

Dummes:

Wieso sind Sie überhaupt nach Glienicke gezogen, Sie wussten doch wie die Situation ist.

  • Gegenfrage: Warum sind Sie soweit raus gezogen; Sie wussten doch wie die Situation ist. Dass die Fahrt mit dem Auto nach Berlin Mitte nicht schön ist, dürfte bekannt gewesen sein. Auch die Bewohner des Speckgürtels wissen, dass sie nicht mehr in der Stadt leben und die Wege dadurch für viele länger werden. Für diese Wege muss man dann mit einem höheren zeitlichen Aufwand rechnen und diesen ggf. einplanen.
  • Ein Umzug nach Glienicke bedeutet nicht, dass man sich nicht engagieren und sich für Verbesserungen der Lebensqualität einsetzen darf. Passiv alles ertragen ist keine Lösung.
  • Glienicke wirbt mit einem naturparkartigen Charakter. Hier muss die Gemeindeverwaltung in reinen Wohngebieten dafür Sorge tragen, dass der Verkehr nicht planlos und unreguliert durch diese Wohngebiete fließt.

Wollen Sie durch die Schließung für den Autoverkehr die Mauer wieder aufbauen?

  • Ganz bestimmt nicht! Die Forderung nach Verkehrsberuhigung ist keine politische Forderung nach einer neuen Grenze. Dieses Argument wird gerne als "Totschlagargument" genutzt. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass in Glienicke bereits viele Straßen geschlossen wurden, ohne dass jemand auf die Idee gekommen ist, einen Poller oder eine Sackgasse mit einer Art von Grenze oder Mauer gleichzusetzen.
  • Ein Durchfahrtshindernis betrifft zudem nur den Autoverkehr. Natürlich können Fahrradfahrer und Fußgänger die Straße ungehindert und dann auch ungefährdet nutzen. Derzeit stellt nur der dichte Autoverkehr eine Behinderung dar und verhindert Kommunikation. Durch eine Verkehrsberuhigung ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für Begegnungen zwischen Berlinern und Glienickern, die hier längst an einem Strang ziehen. Ein größeres Hindernis/Trennung ist es, wenn die Berliner Anwohner das Gefühl haben, dass sich der Autoverkehr aus dem Umland auf Kosten ihrer Lebensqualität – also auf ihrem Rücken - nach Berlin und zurück ins Umland wälzt.
  • Auch für Touristen des Mauerwegs steigt die Attraktivität ohne Autoverkehr. Die Mitglieder der Initiative konnten noch nicht feststellen, dass Autofahrer untereinander oder mit den Anwohnern für Kommunikation/Begegnungen sorgen oder sich kommunikativ auf das Leben in diesem Straßenabschnitt auswirken. Kommunikation findet ausschließlich zwischen Anwohnern, Radfahrern und Fußgängern statt. Die Angst vor einer Art Trennung durch eine Sackgasse für den Autoverkehr ist an den Haaren herbeigezogen. Die Gemeinde könnte die Attraktivität des Mauerwegs am Grenzstreifen z. B. durch das Aufstellen von Infotafeln steigern, die dieser historischen Stelle gerecht werden.

Glienicke ist und bleibt eine "Durchfahrtsgemeinde"

  • Unbestritten ist Glienicke im Moment eine "Durchfahrtsgemeinde". Dieses Schicksal muss man wohl annehmen, aber muss man es forcieren? Unbestritten ist, wir haben ein Verkehrsproblem in dieser Gemeinde, aber sollten wir es lösen in dem wir den Autoverkehr forcieren? Nein, das sollten wir nicht! Das Problem wird immer größer werden und unsere Straßen immer breiter. Der Schulweg immer gefährlicher, die Luft immer schlechter und der Lärmpegel höher.
  • Je durchlässiger wir für den Autoverkehr werden, desto mehr Autoverkehr werden wir bekommen. Überspitzt gefragt: Beherrschen wir in der Gemeinde derzeit den Autoverkehr, oder beherrscht der Autoverkehr uns? Die Antwort darf sich jeder gerne selbst geben.
  • Wenn in den nächsten Jahren die prognostizierten 20.000 bis 40.000 neuen Einwohner in den Norden Berlins gezogen sind, dann werden möglicherweise einige bisherige Befürworter des Mottos "Freie Fahrt für freie Bürger" auch noch Teil unserer Initiative.

Trickreiches:

Das Verkehrsproblem in den Nebenstraßen löst sich, wenn der Verkehr auf der B96 besser fließt.

  • Das klingt gut und richtig, ist aber komplett unrealistisch und dient in der Diskussion nur dazu, die Anwohner zu vertrösten. Das Autoverkehrsproblem Glienickes ist nicht lösbar, ist nicht optimierbar. Keine noch so gute Ampelschaltung, kein Ausbau, keine Linksabbiegerspur wird das Problem nachhaltig auch nur im Ansatz lösen. Das ist über Dekaden hinweg bewiesen worden, in denen nichts Wesentliches diesbezüglich getan wurde! Aus Sicht unserer Bürgerinitiative macht es Sinn, den Autoverkehr zu begrenzen! Die Autos sind so weit wie es geht aus den Wohngebieten rauszuhalten.

Sie interessiert ja nur, was vor Ihrer Haustür passiert! Ihnen geht es doch nur um die Durchsetzung Ihrer „Partikularinteressen“.

  • Ja, natürlich interessiert uns, was vor unserer Haustür passiert, aber genau das zeichnet lebendige Kommunalpolitik aus! Die dauerhaft hohe Beteiligung an unseren Aktionen zeigt übrigens, dass es um sehr viele Mitbürger geht, die sich um Lärm, Gestank und Sicherheit vor ihren "Haustüren" sorgen. In der Demokratie geht es um zum Ausdruck gebrachte Mehrheiten, dem wollen wir uns gerne stellen!

Bei der (Alten) Schildower Straße handelt es sich um eine historische Durchgangsstraße.

  • Ob dies zutrifft, ist der Initiative aus eigener Anschauung nicht bekannt. Wir wissen nicht, auf welche Epoche sich der Begriff "historisch" bezieht. Es scheint auch fraglich, ob bzw. welcher Vergleich damit gezogen werden soll. Jedenfalls ist die Alte Schildower Straße durch die Schließung des Karlplatzes bereits für den Autoverkehr durchtrennt und damit längst keine historische Durchgangsstraße mehr.

Das Problem ist, dass möglichst alle ruhig wohnen, die meisten Anwohner aber aufs Auto nicht verzichten wollen.

  • Das mag ja so sein, das sollte dann aber ein Problem der Autofahrer sein, nicht das der Anwohner, egal welcher Straßen! Außerdem kann es keine Lösung sein, dass alle immer (noch) weiter raus ziehen müssen, um Ruhe zu finden.


Leserbriefe aus dem Glienicker Kurier in unserer Sache